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GEMEINSAM BAUEN - MITSTREITER GESUCHT

Moin aus Hamburg,

wie bereits in der vergangenen Woche angekündigt, informieren wir heute etwas mehr über Baugemeinschaften. Aufhänger dafür ist die Entwicklung von Grundstücken in Hamburg-Wilhelmsburg, speziell für Baugruppen. Die stadteigene Gesellschaft IBA Hamburg entwickelt dort zurzeit zwei Quartiere, in denen insgesamt sieben Baufelder an Baugemeinschaften vergeben werden sollen. Dabei können sich auch mehrere Baugruppen ein solches Baufeld teilen.

Wir suchen Euch
Gerne möchten wir eine Baugemeinschaft gründen und suchen dafür Mitstreiter, um gemeinsam zu bauen. Wichtig wäre uns, ein ökologisch nachhaltiges Mehrfamilienhaus in Holzbauweise zu errichten, wobei die Lüftungstechnik auf ein Minimum reduziert werden wird, um ein Maximum an Wohnqualität und Behaglichkeit zu schaffen. Die Erreichung des Energieeffizienzstandards 40 Plus der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wird angestrebt. Wünschen würden wir uns eine Baugemeinschaft, in der Menschen jeden Alters und jeder Herkunft zusammenleben. Lange Wege sollen vermieden werden, weshalb wir auch Co-Working-Spaces für Bewohner:innen des Hauses und des Quartiers anbieten möchten. Auch ein Umzug unseres Architekturbüros in die Nachbarschaft und eine Art Versorgungszentrale wie frühere Tante-Emma-Läden wären denkbar. Hört sich das für Sie interessant an oder möchten Sie mehr erfahren, melden Sie sich gerne bis 10. Januar 2022, 12:00 Uhr per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. bei uns. Bitte geben Sie in der Mail Ihren vollen Namen und eine Telefonnummer an, unter der wir Sie erreichen können. Im Anschluss werden wir zusammen die Details zum Konzept ausarbeiten und uns bei der IBA um ein Grundstück bewerben werden.
Baugemeinschaften allgemein
Baugemeinschaften können unterschiedlichste Formen annehmen. Der Kerngedanke dahinter ist jedoch immer derselbe: gemeinsamen Wohnraum zur Selbstnutzung schaffen, der nicht dem Kapitalmarkt zur Verfügung steht. Dadurch soll den steigenden Preisen für Wohnraum entgegengewirkt werden. Die Vorteile einer Baugruppe liegen auf der Hand. Man teilt sich Grundstückspreise, Baukosten, Gebühren, Ängste, Sorgen und den Stress, den so ein Bauvorhaben mit sich bringt. Man steht nicht allein da, kann sich bestenfalls Aufgaben teilen und Synergieeffekte zunutze machen. Die Mitglieder der Baugemeinschaften sind schon sehr früh in den Bauprozess involviert, sodass sie bereits in der Planung Einfluss nehmen können. Dies steigert die Bereitschaft, sich einzubringen und die Nachbarschaft aktiv mitzugestalten.
Rechtsformen von Baugemeinschaften
Mehrere Formen von Baugemeinschaften lassen sich unterscheiden. Kleingenossenschaften sind komplett eigenständig und verwalten sich selbst, entsprechend müssen sie auch allein die finanziellen Mittel aufbringen, auch wenn sie dazu Fördermittel und Fremdkapital in Anspruch nehmen können. Es ist auch möglich, in Kooperation mit Traditionsbaugenossenschaften zu bauen. Natürlich kann man hier nicht so viel Einfluss nehmen, wie dies bei der Kleingenossenschaft der Fall ist. Diese Option ist jedoch meist erschwinglicher. Die individuellen Mitglieder der Baugruppe werden dann Genoss:innen der Baugenossenschaft. Die Baugruppe als Ganzes firmiert als Verein, dessen Aufgaben in einem Kooperationsvertrag mit der Dachgesellschaft geregelt werden. Eine Art Melange der beiden Formen ist das Mietshäusersyndikat. Hierbei gründet die Baugemeinschaft eine GmbH, die das Haus baut, verwaltet und der das Haus gehört. Das Mietshäusersyndikat wird Teilhaber der GmbH und kann einem Verkauf des Hauses widersprechen. Dadurch wird der Wohnraum langfristig dem Kapitalmarkt und der Spekulation entzogen, weshalb diese Form auch besonders gefördert wird. Zuletzt gibt es noch die Wohnungseigentümergesellschaft. Da diese dem Kapitalmarkt nicht langfristig Wohnraum entzieht, wird diese auch als Baugemeinschaft nicht besonders gefördert. Für die betroffenen Baufelder in Wilhelmsburg sind sie außerdem mengenmäßig begrenzt, sodass diese Form für die von uns angestrebte Baugemeinschaft am wenigsten infrage kommt. Bei dieser Form ist jedes Mitglied Eigentümer der eigenen Wohnung, sowie eines Teils des Gemeinschaftseigentums. Langfristig kann der Eigentümer die Wohnung dann verkaufen und an der Preissteigerung von Wohnraum profitieren.
Baugemeinschaften in Hamburg
Die Freie und Hansestadt Hamburg blickt auf eine lange Tradition von Baugemeinschaften zurück. Die stadteigene Agentur für Baugemeinschaften fördert und unterstützt Baugemeinschaften mit Beratungsangeboten. Wir stehen bereits in engem Kontakt mit ihr und konnten bereits den Registrierungsprozess zur Baugemeinschaft anstoßen. Baugruppen bieten eine gute Möglichkeit, Wohnraum zu halbwegs erschwinglichen Konditionen in guter Lage und Anbindung zu erstehen und bilden eine Maßnahme gegen die stetig steigenden Preise in Hamburg, da der Wohnraum langfristig Spekulationen auf dem Kapitalmarkt entzogen wird. Gerade für junge Familien kann dies eine attraktive Alternative zum Einfamilienhaus auf dem Land oder der völlig überteuerten Wohnung in beliebten Stadtvierteln sein.
Unsere Rolle in Baugruppen
Als Architekturbüro in Hamburg, das sich auf den Bau von ökologischen Holzhäusern spezialisiert hat, haben wir natürlich auch ganz unabhängig von der eigenen Baugemeinschaft ein großes Interesse an solchen Projekten. In den vergangenen Jahren konnten wir gerade auch im mehrgeschossigen Wohnungsbau zeigen, dass wir in der Lage sind, größere Projekte zu betreuen. Daher freuen wir uns über Anfragen von Baugemeinschaften, die auf der Elbinsel in Wilhelmsburg und gerne auch darüber hinaus in einer ökologischen Holzbauweise bauen möchten und noch auf der Suche nach dem richtigen Architekten sind. Wir sind gerne für Sie da, beraten Sie, erarbeiten Konzepte, entwerfen und planen für Ihr gemeinschaftliches Projekt. Natürlich können Sie und Ihre Baugemeinschaften sich dabei einbringen.